Drehtorantriebe: komfortabel, aber aufwendig
Drehtore können sehr gefährlich sein.
bis zu je 6m Flügelbreite
Wie auch beim Schiebetor ist bei der Auswahl eines geeigneten Drehtorantriebes zunächst eine Gefahrenanalyse durchzuführen, da ein Drehtor mit Antrieb als "Maschine" (siehe DIN Normen 13241-1, 12453, 12604 u.a.) gilt. Mögliche Verletzungsgefahren beim automatisierten Drehtor sind z.B. Klemmen, Scheren, Quetschen und Stoß.
Details sind in verschiedenen Normen, z.B. EN 13241-1, EN 12453 und EN 12604 aufgeführt. Hieraus und aus der Art der gewünschten Toransteuerung (z.B. per Funkhandsender Öffnen und Schließen, Totmann-Bedienung, d.h. Dauerdruck mit Sicht zum Tor, automatisches Schließen nach 3 min usw.) ergeben sich die erforderlichen Sicherheitseinrichtungen wie z.B. Lichtschranken, Sicherheitskontaktleisten, Warnleuchten etc.
Beispiel Drehtor mit Oberflurantrieb
Diese Innenansicht zeigt ein zweiflügeliges Drehtor mit Holzbeplankung, bei dem ein Oberflurantrieb montiert ist.
Es wird von zwei Antriebsmotoren (1, 2) bewegt. Die Versorgungs- spannung (24 Volt) liefert die Antriebssteuerung (3),
die in der Mauersäule untergebracht wird. Die Stromversorgung (230 Volt) der Antriebssteuerung erfolgt über ein speziell
vom Haus zur Steuerung hin verlegtes Erdkabel. Von der Steuerung zu den beiden Antriebsmotoren hin ist jeweils ein mehradriges Kabel
in ca. 80 cm Tiefe verlegt.
Die von uns eingesetzten Drehtorantriebe verfügen alle über einen Sanft-Anlauf und Sanft-Stopp und
eine einfach zu bedienende Notentriegelung, falls der Strom ausfallen sollte. Je nach Grösse, Gewicht und Art der Beplankung
(insbesondere ob winddurchlässig) wird die Antriebsdimensionierung gewählt.
Dieses Bild zeigt beispielhaft einige Sicherheitseinrichtungen, die bei diesem Bauvorhaben erforderlich waren, um die gültigen Sicherheitsnormen einzuhalten. Aufgrund der Torgröße wären ansonsten die maximal zulässigen Kräfte an Haupt- und Nebenschließkanten überschritten worden. Am unteren Querholm ist eine Sicherheitskontaktleiste (1) angebracht. Wird diese Leiste eingedrückt, so reversiert der Torlauf.
Ein massiver Spindelantrieb (2) bewegt das Tor ca. 50 mal am Tag. Um ein Einquetschen zu verhindern, ist der vertikale Holm als Rundrohr (3) ausgeführt, so dass in jeder Torstellung ein gleichmäßiger Spalt von ca. 30 mm gegeben ist. Eine aussen angebrachte Lichtschranke (4) sichert ebenso wie eine innen angebrachte Lichtschranke (auf dem Bild nicht zu erkennen) die durchfahrenden Fahrzeuge.
Wir stellen immer wieder fest, dass beim Bau von Drehtoren, z.B. durch einen örtlichen Schlosser, erforderliche Abstände der Drehachsen - die sog. ABC-Maße - nicht eingehalten werden. Dann ist ein fachgerechter Einbau eines Oberflurantriebes zum Teil nicht mehr möglich, da durch die ungünstigen Hebel- verhältnisse der Antrieb nicht ordnungsgemäß funktionieren kann. Bitte informieren Sie sich vor dem Entwurf und Bau eines Drehtores, ob die geplanten Torbandanbringungen den Anforderungen des gewünschten Oberflurantriebes genügen. Ansonsten muss auf teure Spezial-Lösungen zurückgegriffen werden. (1 Antrieb vorne, 2 Torband, 3 Antrieb hinten)
Beispiel Drehtor mit Unterflurantrieb
Unterflurantriebe werden zum einen genutzt, um Motiv und Optik eines Tores nicht zu stören, da die Antriebe durch den Einbau unterhalb des fertigen Bodens quasi unsichtbar (bis auf den Gehäusedeckel (1a)) sind. Zum anderen kann diese Antriebsart insbesondere bei sehr großen Drehtoren aufgrund des eingesetzten, stabilen Getriebes mit günstigen Hebelarm- verhältnissen verwendet werden. Das sonst übliche untere Torband entfällt, da der Hebelarm (1b) des Antriebes diese Funktion übernimmt.
Es sind jedoch aufwendige Bodenarbeiten erforderlich, da jeder Unterflurantrieb ein separates, stabiles Fundament (2) mit guter Drainage benötigt.
Die Kosten für Unterflurantriebe betragen in der Regel das Dreifache der Kosten, die für einen Oberflurantrieb benötigt werden.